Archicad Teamwork-Etikette
Die 5 wichtigsten Regeln für eine reibungslose Zusammenarbeit
Wenn mehrere Menschen an einem ARCHICAD-Projekt arbeiten, sind klare Absprachen und eine funktionierende Kommunikation Pflicht. Ohne verbindliche Verhaltensweisen entstehen Konflikte, unnötige Wartezeiten oder sogar Datenverlust. Die gute Nachricht: Mit wenigen, aber konsequent eingehaltenen Regeln lässt sich das alles vermeiden.
Die folgende Teamwork-Etikette richtet sich an alle, die regelmäßig in ARCHICAD im Team arbeiten – ob im Büro, hybrid oder remote. Sie schafft Sicherheit, Verlässlichkeit und Effizienz im digitalen Planungsprozess.
1. Regelmäßig senden & empfangen – am besten alle 30 Minuten
Die wichtigste Regel zuerst: Halten Sie Ihr Projekt aktuell! Mindestens zweimal pro Stunde sollten Sie Ihre Änderungen senden und neue Änderungen der anderen empfangen. Das ist nicht nur ein Akt der Fairness gegenüber dem Team, sondern schützt Sie auch im Falle eines Absturzes – denn der BIM-Server erstellt mit jeder Synchronisierung ein Backup.
💡 Pro-Tipp:
Legen Sie sich ein Reminder-Tool oder einen Timer an, der Sie daran erinnert. Und ganz wichtig: Vor jeder Pause oder dem Feierabend immer senden & empfangen. Sonst riskieren Sie Inkonsistenzen im Projektstand.
2. Reservierungen zügig freigeben – niemand wartet gern
In ARCHICAD können nur reservierte Elemente bearbeitet werden. Wer also Bauteile oder Bereiche unnötig lange blockiert, bremst den Fortschritt anderer. Geben Sie Reservierungen sofort frei, wenn Sie eine Aufgabe abgeschlossen haben – oder wenn Sie den Platz verlassen. Auch bei längeren Telefonaten oder spontanen Meetings ist es fair, nicht benötigte Reservierungen zu lösen.
🔒 Besonders ärgerlich:
Wenn Kolleg:innen versuchen, eine reservierte Wand zu bearbeiten, Sie aber nicht erreichbar sind – dann bleibt oft nur der unschöne Weg, Sie aus dem Projekt zu entfernen. Das muss nicht sein.
3. „Alles reservieren“ – nur mit Ansage und gutem Grund
Die Funktion „Alles reservieren“ ist mächtig – aber gefährlich. Denn wer alle Elemente für sich beansprucht, legt das gesamte Projekt für andere lahm. Das kann bei globalen Attributänderungen nötig sein (z. B. beim Löschen von Layern oder Stiftsets), sollte aber immer angekündigt und abgesprochen sein.
📌 Geben Sie vorher bekannt:
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Was Sie ändern möchten
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Wie lange Sie ungefähr brauchen
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Wann das Projekt wieder freigegeben wird
So verhindern Sie Missverständnisse und Störungen im Arbeitsfluss des Teams.
4. Regelmäßig das Projekt verlassen – für saubere Performance
Viele lassen Projekte über Wochen geöffnet – doch das kann fatale Folgen haben. ARCHICAD speichert lokal viele Projektdaten. Wenn Sie das Projekt nicht regelmäßig verlassen, wächst die Datenmenge unnötig an. Das führt zu längeren Ladezeiten, Synchronisierungsproblemen und inkonsistenten Zuständen.
Mindestens zweimal im Monat sollten Sie das Projekt verlassen. Beim erneuten Beitritt wird eine frische lokale Datei generiert – schneller, sauberer, stabiler.
✅ Vor längeren Abwesenheiten (Urlaub, Krankheit, Elternzeit etc.) ist das Verlassen des Projekts zwingend notwendig.
5. Nutzen Sie die Teamwork-Palette als Schaltzentrale
Viele verwenden in ARCHICAD nur die Grundfunktionen „Senden“, „Empfangen“ und „Freigeben“. Doch die Teamwork-Palette kann viel mehr – und sollte dauerhaft sichtbar sein.
Sie zeigt:
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Wer gerade online ist
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Welche Elemente von wem reserviert wurden
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Welche Anfragen offen sind
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Welche Aufgaben zugewiesen wurden
Sie können damit Nachrichten verschicken, Aufgaben verteilen und Konflikte gezielt lösen. So behalten Sie und Ihr Team jederzeit den Überblick – und arbeiten strukturiert, auch bei wachsender Komplexität.
🔄 Bonus: Kommunikation ist keine Option – sondern Standard
Technische Regeln sind wichtig – doch sie allein reichen nicht. Projektarbeit im Team erfordert transparente Kommunikation. Sprechen Sie miteinander, auch wenn’s mal stressig wird. Stimmen Sie größere Änderungen ab. Melden Sie sich kurz ab, wenn Sie das Projekt verlassen – gerade in remote Teams ist das Gold wert.
🗣️ Nutzen Sie Slack, Teams, E-Mail oder direkt die ARCHICAD-Kommentarfunktion. Was zählt, ist, dass niemand im Dunkeln tappt.
Mit System arbeiten heißt, sich selbst und andere entlasten
Die ARCHICAD Teamwork-Etikette ist kein Selbstzweck. Sie schützt vor Fehlern, spart Zeit und verbessert die Qualität der Zusammenarbeit spürbar. Wer diese fünf Regeln verinnerlicht, sorgt für ein Arbeitsumfeld, in dem Projekte zuverlässig vorankommen – ohne Frust, ohne Chaos, ohne Nachtschichten.
Denn gute Zusammenarbeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis guter Gewohnheiten.